Film-Info

Pfarrer kontra Kardinal
Der Konflikt von Meckenheim (WDR 2009), 30 Minuten
 

Der Fall ist bizzar: Ein katholischer Gemeindepfarrer kündigt seinem Bischof, einem Kardinal, den Gehorsam auf, um sich mehr der Seelsorge zu widmen - statt um Kostenminimierung. Doch als der Bistumsleiter den Rebellen von Pfarrer- und Priesteramt suspendieren will und die bischöflichen Beweggründe für seine Entscheidung in der Gemeinde verlesen lassen möchte, zieht der Betroffene vor staatliche Gerichte. Der Priester fühlt seine Bürgerrechte missachtet. Überraschenderweise erzielt er mit diesem Ansatz juristischen Erfolg. Seine Suspendierung als Priester wird rückgängig gemacht.

Im Verlauf des Films schält sich heraus, worum es eigentlich geht: die Zukunftsvorstellungen führender deutscher Bischöfe (wie z.B. des Kölner Kardinals Meisner) von einer flächendeckenden Volkskirche, mit Gemeinden, die sich in kirchenrechtlich erzwungener Ergebenheit allen Anordnungen ihrer Bischöfe fügen, scheint dramatisch an Einfluss zu verlieren. Priester, Gläubige und Kirchenrechtler fordern im Film eine modernisierte \"Basiskirche\", die sich den Realitäten des Lebens stellt und nicht allein dem Kirchenrecht Folge leistet.

Eine Reportage über das zunehmende Rumoren in der katholischen Kirche und die Sehnsucht nach demokratischen Strukturen in schwieriger Zeit.
(TV-Erstausstrahlung WDR 11.01.2009)
-Bestell-Nr.: 134-

[Filmarchiv]